why should I lie?

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Wednesday, May 16, 2012



HANNO RAGIONE I GRANDI.... D'EUROPA 
"dobbiamo comportarci tutti allo stesso modo per restare uniti!"
(da Frankfurter Allgemeine del 16 maggio)Bundesliga-RelegationDüsseldorf versinkt im Chaos

Dusseldorf sprofonda nel caos

15.05.2012 ·  Im Stadion herrschen Tumulte, Fans stürmen kurz vor dem Abpfiff den Platz, die zweite Partie in der Relegation steht vor dem Abbruch: Fortuna Düsseldorf ist nach dem 2:2 gegen die Hertha in der ersten Liga, Berlin steigt ab - und erwägt einen Protest.
Von RICHARD LEIPOLD, DÜSSELDORF
© DPAFeuer in der Berliner Ecke: Wieder rasten Zuschauer aus
Es war eine Partie, wie es sie noch nicht gegeben hat. Fortuna Düsseldorf gegen Hertha BSC Berlin, zweites Spiel der Relegation um den Aufstieg in die Bundesliga, es steht 2:2, damit war Düsseldorf durch - bis Tausende den Platz stürmen, der Abend im Chaos versinkt, die Partie unterbrochen ist, keiner weiß, wie es weitergehen soll, beide Mannschaften in der Kabine verschwinden, alle beratschlagen und Schiedsrichter Stark doch wieder anpfeift. Es bleibt beim 2:2, die Fortuna ist durch, Berlin steigt ab - an einem Abend, der schockierte.
Dreizehn Minuten vor dem regulären Schluss verließ Maximilian Beister unter tosendem Beifall den Rasen. Der Stürmer war schon aufgestiegen - er wechselt nach der Saison zum Hamburger SV. Bei seiner Abschiedsvorstellung im Trikot von Fortuna Düsseldorf ebnete Beister auch seinem aktuellen Arbeitgeber den Weg in die erste Bundesliga. Beister setzte mit seinem Tor schon in der ersten Minute einen Treffer, dem Einwechselspieler Ranisav Jovanovic einen weiteren hinzufügte (59.). Änis Ben-Hatira (22.) und Rafael (85.) erzielten zwar jeweils den Ausgleich, konnten den Abstieg der Berliner aber nicht mehr verhindern, zumal in Unterzahl, nachdem Ben-Hatira in der 55. Minute einen Platzverweis erhielt. So verlässt Hertha-Trainer Otto Rehhagel die Bundesliga im Alter von 73 Jahren als Absteiger.

Das Führungstor nach 24 Sekunden

Es war nicht einmal eine Minute gespielt, da war die Bundesliga-Uhr der Berliner schon so gut wie abgelaufen. Der Düsseldorfer Eröffnungszug der Partie setzte die Berliner schon so gut wie matt. Maximilian Beister brachte Düsseldorf in Führung und der ersten Liga nahe. Ein Torschrei, so laut wie wohl noch nie in dieser Arena, zeugte von der großen Sehnsucht der Fortuna-Fans, die seit fünfzehn Jahren auf die Rückkehr ihres Lieblingsvereins in die Beletage warten.
Diese Sehnsucht schlug nun immer mehr in ein Hochgefühl um, auf dem Rasen wie auf den Rängen, wo auch „Campino“, der Sänger der Toten Hosen, ein leidenschaftlicher Fortuna-Fan mitfieberte. Für Hertha indes verfinsterte sich die ohnehin schon düstere Lage noch weiter. Der Bundesliga-Sechzehnte brauchte nun mindestens drei Tore, um den Abstieg noch zu verhindern. Die Berliner zeigten bei einem Schuss von Nikita Rukavytsya zwar ein Lebenszeichen und machten sich auf den Weg nach vorn, aber ein Schuss von Ramos aus dem Gewühl brachte sie nicht weiter.
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© DPAViel zu früh stürmen die Fans auf den Platz
Trainer Rehhagel und Manager Preetz strahlten auf der Bank auch keine große Zuversicht mehr aus. Dennoch gab es Mitte der ersten Hälfte einen Hoffnungsschimmer für die Herthaner, die sich nicht aufgaben. Änis Ben-Hatira kam nach einer weiten Flanke zum Kopfball und nutzte die Freiheit, die ihm die gegnerische Abwehr gewährte, zum Ausgleich.
Aber auch Fortuna, inzwischen nicht mehr so ungestüm wie in den Anfangsminuten, erzeugte gelegentlich Gefahr, so etwa bei einem Freistoß von Ken Ilsö und einem Schuss von Thomas Bröker. Die größte Chance seit dem Führungstreffer aber bot sich wieder Beister; diesmal scheiterte er jedoch am hervorragend reagierenden Hertha-Torhüter Thomas Kraft; auch der Nachschuss von Ilsö verfehlte das Ziel. Aber auch der Düsseldorfer Torwart Michael Ratajczak sah zu einer starken Parade, als Ronny ihn kurz vor der Pause prüfte.

„Beim nächsten Vorfall wird das Spiel abgebrochen“

Kurz nach dem Seitenwechsel geriet Hertha durch einen Schuss des stürmischen Beister in Bedrängnis und wenige Minuten später in Unterzahl. Ben-Hatira, der schon mit „Gelb“ vorbelastet war, ließ seinem Übereifer freien Lauf und warf sich seinem Widersacher Adam Bodzek mit gestreckten Beinen so rücksichtslos entgegen, dass Schiedsrichter Wolfgang Stark nichts anderes übrig blieb, als ihn mit der Gelb-Roten Karte des Feldes zu verweisen.
Fünf Minuten später ereilte die Hertha der Knock-out. Der eingewechselte Jovanovic beförderte eine Flanke von Thomas Bröker mit dem Kopf gegen das Bein von Torwart Kraft, von wo der Ball gegen den Innenpfosten und schließlich ins Tor prallte. Nach einer Stunde standen die Berliner vollends mit dem Rücken zur Wand und die Düsseldorfer kurz vor dem Erreichen ihres großen Ziels. Einigen Hertha-Fans brannten nun die Sicherungen durch. Mit Feuerwerkskörpern und bengalischen Feuern brachten sie die Partie an den Rand des Abbruchs. Das Spiel war minutenlang unterbrochen. Und der Stadionsprecher gab eine Warnung des Schiedsrichters ans Publikum weiter. „Beim nächsten Vorfall wird das Spiel abgebrochen.“
Nicht alle Feuerwerker verhielten sich bis zum Ende ruhig, aber Stark ließ die Partie zu Ende spielen. Die Berliner bäumten sich bis zum Schluss auf, auch während der sieben Minuten Nachspielzeit. Aber mehr als der Ausgleichstreffer von Raffael (88.) gelang ihnen nicht.

„Können froh sein, dass es glimpflich ausging“

Eine gute Minute vor Ablauf der Nachspielzeit stürmten Tausende Fortuna-Fans das Spielfeld - wohl annehmend, die Partie sei zu Ende. Jovanovic hatte Sekunden zuvor das 3:2 und damit die Entscheidung auf dem Fuß, aber den Ball am Tor vorbei geschoben.
Das Geschehen geriet aus den Fugen. Auch unter den Spielern kam es zu Tumulten. Andere verließen fluchtartig den Platz. Die Situation schien zu eskalieren. Polizisten, Ordner und auch Düsseldorfer Spieler, darunter der nicht eingesetzte Kapitän Sascha Rösler, versuchten vehement, die Fans zur Rückkehr auf die Tribünen zu bewegen.
Als es dann nach einer guten Viertelstunde hätte weitergehen können, blieben die Herthaner zunächst in der Kabine. Erst nach weiteren bangen Minuten kamen sie zurück aufs Feld - und das Spiel konnte für die restlichen 90 Sekunden endlich weitergehen.

Hertha erwägt Protest

Hellmut Krug, der Schiedsrichterchef bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) zollte dem Unparteiischen Stark ein großes Kompliment, dass er das Spiel noch beendete. „Das war eine Eskalation, wir können froh sein, dass es so glimpflich ausgegangen ist“, sagte Krug.
Hertha BSC erwägt allerdings, Protest gegen die Wertung der Partie einzulegen. „Es ist unsere Verantwortung, darüber nachzudenken. Das sind wir auch unseren Fans schuldig“, erklärte Hertha-Manager Michael Preetz.

Quelle: FAZ.NET

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